Geschichten zu Ostern :: Verlorenes Häschen

Das verlorene Häschen

Von Brigitte Aubrey

 

Der winzige Bauschball in beige und weiss hoppste langsam forwaerts.

 

Es war das kleinste Haeschen, Das Du jeh laufen--Oh, hoppsen gesehen hast.

 

Es war noch nicht so lange her, das er seine Augen geoeffnet hatte und schaute sich Gottes welt voller Wunder an.

 

Er war ganz wuschelig mit weissen Ohren und grossen Fuessen. Im Moment aber wollte er eigentlich seine Mama haben da er etwas hungrig war. " Wo sind die alle geblieben," wunderte sich der kleine Mikey. Auf einmal war er ganz alleine. Dabei war doch nur mal ein bisschen vom Nest weggehopst, weil er so einen komischen, grossen Hasen gesehen hatte. Der fremde Hase sah ganz anders aus als seine Familie. So hopste er eben hinter her, um sich das Wesen mal naeher anzusehen.
Als er es anstarrte, merke er , das der fremde Hase nur zwei Fuesse hatte, und die hatten auch eine andere Farbe. " Na so was," dachte sich Mikey. Ploetzlich streckte sich die komische figure, und breitete die riesigen Arme aus. Mikey erschock so, dass er schnell rueckwerts laufen wollte, und in seiner Eile ueberschlug er sich und rollte den Anhang runter.
" Oh, was war das nur fuer ein erschreckendes Wesen! Vielleicht ist es ein Ungeheuer!" Mikey hatte noch nie eins gesehen, aber er hatte schon davon gehoert.

 

Aber nun wollte er seine Mama und Geschwister haben. Wo waren die nur? Er lief eine Zeit lang rum, aber konnte niemanden finden. Da er Hunger hatte, fing er an, das saftige , frische Grass zu mamfen. Hmm, war das gut!
Aber bald war er voll, und schaute sich um. Inzwischen war es fast ganz dunkel geworden, und er konnte kaum sehen. "Mama, wo bist du?" rief er , aber kleine Haeschen haben keine laute Stimme, und niemand hoerte ihn rufen.
Er stolperte im Dunklen rum, und ploetzlich fuehlte er etwas weiches, warmes.
"Oh, hier ist ja mein Nest" freute er sich, und kuschelte sich tief in das warme Nest.
Die anderen schienen alle schon zu schlafen, und Mama muss wohl weg zum Essen sein.

 

Bald war Mikey eingeschlafen. Molly, die Kanadische Gans, kam heim und setzte sich gemuetlich auf ihr Nest und schloss zufrieden die Augen. Der Mond schien friedlich auf das kleine Waeldchen, und fast alle Geschoepfe Gottes schliefen.

 

" Was kitzelt mich da?" Mikey wunderte sich verschlafen. Er oeffnete ein Auge, aber es war noch dunkel draussen. Neben ihm zerbrach einer seiner Geschwister was. Dann stuppste ihn einer mit nassen Fuessen. Neben ihm schluepfte ein kleines Gaenschen aus einem Ei. Aber da er selbst noch so klein und unerfahren war, verstand er das nicht. " Was ist hier nur los?" wunderte sich Mikey und schaute sich um.


Ploetzlich war es hell, und er schaute voller Staunen um sich. Noch ein Ei zerbach, und noch ein sehr haesslicher Hase kam rausgeschluepft.
Mikey schnueffelte daran. " Wo kommen all diese fremden Hasen her?" dachte er.
" Und die sehen so komisch aus."
Was war das? Oh, da kam doch das erschreckende Wesen direkt auf ihn zu, das er gestern gesehen hatte! Er versuchte, sich tief im Nest zu verstecken.

 

Molly die Gans schaute auf ihre auschluepfenden Kinder. "Ach, wie schoen. Ich glaube, es wird alles gut gehen," freute sie sich. "Bald werden alle meine Kleinen hier sein." Aber-- Halt!- was war das? So ein komisches kleines Gaenschen hatte sie noch nie gesehen! Seine Federn waren ganz fusselig, und es hatte sehr lange Ohren! Ach, und es hatte sogar vier Fuesse! Wo kam das bloss her? Das konnte doch nicht ihr Kind sein? Sie versuchte, es zu kaemmen, aber die Federn kitzelten sie, und sie musste niessen.
"Was soll ich machen?" fragte sie sich. "Aber sie war eine gute Mutter, und wuerde es versorgen, so gut sie konnte.

 

Mikey wusste nicht, was er machen sollte. Er wollte seine Mama haben!
Er hatte schon zweimal versucht, aus dem Nest zu schleichen, aber Molly hatte ihn sofort wieder reingestossen. "Die denkt wohl, ich bin ihr baby. Kann sie nicht sehen, dass ich ein grosser, kraeftiger Hase bin?" wunderte er sich.
So verging der Tag, und bald schliefen alle wieder. Mikey hatte vor, wegzuschleichen, aber er war doch noch so klein, und er schlief auch ein.

 

Am naechtsen Morgen piepsten die Kleinen. " Was machen die fuer einen Krawall? Und was sind das fuer Toene? So was sagt doch ein vernuenftiger Hase nicht, " wunderte sich Mikey wieder. Molly steckte was in die offenen Schnaebel, die die Gaenschen hoch hielten. "Oh, pfui, wie essen die denn?" Mikey wollte weg!
Aber Mama Molly befohl ihnen allen , in einer Reihe zu stehen, und dann fuehrte sie alle.
Die Kleinen watschelten schoen hinter Molly her, und Mikey hoppste hinter her. " Ach, laufen kann der ja auch nicht richtig, " beklagte sich Molly. Mikey dachte aber dasselbe , als er seine " Geschwister " laufen sah.
Sie kamen zu einem See, und Molly schwamm majestaetisch langsam hin und her. Die Gaenschen liefen sofort ins Wasser, als ob sie dafuer geboren waeren! Dann schauten sie alle Mikey an, der so tat, als ob er es nicht sah, und mampfte am Grass.
Molly kam zu ihm, und versuchte, ihn ins Wasser zu stossen. Das war aber nun doch zu viel fuer Mikey! Er hoppste, so schnell er konnte, davon. Sein kleines Herz haemmerte vor Angst.
Molly schaute ihm nach, und merkte, das er bestimmt kein Gaenschen war. " Gott sei Dank! sagte sie.

 

Mikey rannte, bis er Halt machen musste, um Luft zu schnappen.
"Mama, wo bist Du bloss? Ich habe mich verirrt, und will heim!"
Seine kleine Stimme rief so laut er es fertig brachte. Wenn er sein Nest nur finden wuerde, er wird immer auf die Mama hoeren, und nie mehr weglaufen!
Mama Haeschen war ganz in der Naehe. War das ihr kleiner Mikey?
"Mikey, wo bist Du?" " Mama, Mama, hier bin ich! Hol mich schnell!"
Da kam die Mama um den grossen Busch und sah ihn. Sie umarmte ihn, und er war so gluecklich. "Mama, ich war bei Ungeheuern! Die hatten bloss zwei Fuesse, und die waren sogar gelb. Dann wollten sie, dass ich auf dem Wasser laufen soll."
"Spaeter, Mikey, kannst Du uns alles erzaehlen. Jetzt gehen wir heim."

 

Das kleine Haeschen war uebergluecklich, sein Nest und die Geschwister zu sehen. Er erzaehlet sein Abenteuer. Mama erklaerte ihm, das er bei Gaensen war. "Gaensebabies kommen aus Eiern, das war es, was Du gesehen hast. Sie koennen schwimmen und sogar fliegen." "Aber Mama, was wollen die da oben in der Luft?"
" Alle Kreaturen sind anders geschaffen. Manche koennen fliegen, manche leben im Wasser, und wieder andere leben in den Baeumen. Wenn ihr aelter werdet, lernt ihr viele Wunder kennen. Die ganze Welt ist voller Wunder!"


Zufrieden und muede kuschelte sich Mikey ins Nest mit seinen Geschwistern. Das Leben war wieder in Ordnung!

 

Diese Ostergeschichte wurde uns von Brigitte Aubrey zugesandt, vielen Dank!!

 

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